Stand: 4.06.13
1.
Sammelbahnhof
- Begriffsklärung
2.
Sammelbahnhof
Frintrop
3.
Sammelbahnhof
Vogelheim
Sammelbahnhof
Begriffsklärung
Ein
Sammelbahnhof ist eine Sonderform eines
Güterbahnhofs
(Rangierbahnhof, Verschiebebahnhof), auf dem
Güterwagen bestimmter Gattung bis zur
endgültigen Verwendung angesammelt werden.
Arthur
Fürst,
Die Welt auf Schienen (1918),
S.352: Die offenen
Wagen
für Kohle- und
Koksbeförderung nehmen hierbei eine
Ausnahmestellung ein. Sie werden in
außerordentlich großer Zahl
ständig in den Hauptkohlebezirken, also in Oberschlesien,
Niederschlesien, im Ruhr-
und Saargebiet gebraucht. Da also nach dorthin ständig
Rückläufe leerer Wagen stattfinden müssen,
so besteht für bestimmte Bezirke, nach denen die Kohle
regelmäßig in großen Mengen versendt wird,
allgemein die Anordnung, die entladenen Kohlenwagen an bestimmte Orte
an den genannten Bezirken zurücklaufen zu lassen. Diese
selbsttätig arbeiten "Zuführungsgebiete" sind scharf
umrissen, so daß man in Schlesien, an der Ruhr und an der
Saar täglich auf eine sehr große Zahl eingehender
Leerwagen rechnen kann.
Im Röll
findet man dazu:
Zweckbestimmung
der Verschiebebahnhöfe eines Bahnnetzes
Der
Wagenumlauf erfordert durch das vielfach unterwegs stattfindende
Umordnen einen erheblichen Aufwand an Zeit und Kosten. Wird doch z.B.
auf den preußisch-hessischen Staatsbahnen ein Drittel der
gesamten
Lokomotivkosten für das Verschieben ausgegeben. Hierzu ist bei
einer
Wirtschaftsrechnung zu berücksichtigen die Abnutzung der Wagen
sowie
der Gleise und Weichen beim Verschieben und die sonstigen Kosten
hierfür, namentlich Personalkosten, ferner aber die schlechte
Ausnutzung des in den Wagen steckenden Anlagekapitals. Man bestrebt
sich deshalb seit langem, die Verwendung von
Fernzügen statt
Durchgangszügen möglichst zu fördern.
Tatsächlich sind aber viele sog.
Fernzüge nicht rein solche, bedingen daher durch ihre
unterwegs
erforderlichen Veränderungen lange Zwischenaufenthalte. Die
Wagen
müssen bei weiteren Wegen oft unterwegs wiederholt den Zug
wechseln.
Diesen Übelständen will abhelfen der Vorschlag von
Cauer (Ztg. d. VDEV.
1906, S. 833 u. 849), die deutschen V. nach einem einheitlichen, auf
Grund einer umfassenden Verkehrsstatistik aufzustellenden Plan so
umzugestalten, daß die Güterbeförderungen
auf größere Entfernungen in
der Regel in Fernzügen erfolgen, die von Sammelbahnhöfen
ausgehen, nach
denen die Güter eines gewissen Gebiets
zusammenströmen und nach
Verteilungsbahnhöfen hingehen, von wo sie mit
Nahzügen ihren
Bestimmungsstationen zugeführt werden. Auf den
Sammelbahnhöfen würden
die Wagen nur nach Richtungen geordnet und zu ganzen Zügen
aufgesammelt
werden, die unter Benutzung zahlreicher vorgesehener Bedarfsfahrten
nach ihren verschiedenen Zielen abgelassen würden. Dieser
Vorschlag
lehnt sich an Verfahren an, wie sie in engeren Bezirken, so in
Oberschlesien, mit gutem Erfolg bereits gehandhabt worden sind.
Röll,
Freiherr von: Enzyklopädie des Eisenbahnwesens, Band 10.
Berlin, Wien 1923, S. 124-138
Sammelbahnhof
Frintrop
1872
Eröffnung der Eisenbahnstrecke von
Mülheim-Heißen über Borbeck nach Frintrop
(Güterverkehr)
1879
Am 1.7. wird
der Personenverkehr mit der Eisenbahn auf der Strecke
Heißen-Borbeck-Frintrop-Osterfeld eröffnet.
1883
Am 8.11.
starten die Bauarbeiten für den "Rangier- und Sammelbahnhof
Frintrop".
1885
Als erster Bahnhof dieses Gebietes wurde am 1. Oktober 1885 der
Verschiebebahnhof Frintrop eröffnet, der sich zu einem der
wichtigsten Knotenbahnhöfe für den
Güterverkehr des Ruhrgebietes entwickelte.
Güterzüge
wurden für den Ferntransport von Kohle und Eisen
zusammengestellt.
1907
Die Eisenbahnbrücke über den Sammelbahnhof
Frintrop zwischen Dellwiger- und Ripshorster Str. wird gebaut.
1912
Die
Königliche Eisenbahndirektion Essen beabsichtigt eine neue
Verbindungsbahn von Borbeck über Frintrop nach Bottrop. Diese
neue Bahnlinie, deren Planung schon fünf bis sieben Jahre im
Gange ist, führt vom Bahnhof Bottrop aus über die
Linie Osterfeld - Hamm, zweigt in Vondern ab über Frintrop
nach Dellwig und läuft hier in die neue Bahnlinie Osterfeld -
Borbeck aus. Die beiden Bahnhöfe bzw. Haltepunkte Frintrop und
Dellwig sollen zu einem großen Bahnhof vereinigt werden.
1926
Die
Phönixhütte und der Sammelbahnhof schließen.
1930
Am 5. Oktober
wird Europas größter Sammelbahnhof, der
Sammelbahnhof Frintrop, endgültig stillgelegt. Heute befindet
sich dort der "Gleispark Frintrop", eine Grünanlage.
Rohrpostanlage auf
Rangierbahnhof
Frintrop (Glasers Annalen, Nr. 934, 15. Mai 1916, Seite
166)
Auf diesem Plan können 56 Gleise gezählt werden. Im
westlichen Teil (VII) befindet sich ein BW mit 3 Drehscheiben, 1
Ringlokschuppen und
ein großer Kohlenbahnsen. Bei den drei fetten Linien
dürfte
es sich um die Rohrpostanlage handeln.
Seltsam ist die
Maßstabsangabe von 1:200.
Wahrscheinlicher erscheint 1:2.000, denn dann wäre dieser Plan
im
Original etwa 1m lang.
Rangierbahnhof
Essen-Frintrop im
amtlichen Stadtplan von 1987 M=1:20.000
Diesem Plan nach beträgt die Länge
dieser Anlage ca.
2.200m.
Erinnerungen an den Rangierbahnhof Frintrop
Geschichte
über den Ortsteil Frintrop
Gleispark
Frintrop
http://www.ag-neues-emschertal.de/bauprojekte/127020100000001256.php
Die
Eisenbahn in Osterfeld
http://www.osterfeld-westfalen.de/eisenbahn.html
Sammelbahnhof
Vogelheim
Der Sammelbahnhof Vogelheim lag an den Strecken
Str 2253 E-Katernberg Nord - Oberhausen Osterfeld Süd
Str 2254 Essen-Altenessen Rheinisch
Eine Verbindung nach E-Frintrop bestand ebenfalls.
Der Sammelbahnhof
Vogelheim im
Stadtplan von 1927 (Maßstab 1:15.000). Der
Bahnhof hat
eine Länge von ca. 880 Meter.
Die im Westen in Nord-Süd-Richtung verlaufende
Straße ist
die heutige Hafenstraße, die 1927 noch Vogelheimer
Straße
hieß.
Über das vom Bahnhof Vogelheim in östlicher
Richtung abzweigende, südlich an der Zeche Anna
vorbeiführende Gleis gelangt man nach zum Bahnhof Essen-Altenessen Rheinisch
.
Das Gleis, welches den Bahnhof in östlicher Richtung,
nördlich an der Zeche Anna vorbei verläßt,
führt nach Katernberg Nord
.
Das nach westen den Bahnhof verlassende Gleis führ zum Sammelbahnhof Frintrop
und nach Oberhausen Osterfeld-Süd
.
Bahnhof
Vogelheim. Rechts verläuft die
Krablerstraße. Hinter
dem Stellwerk Vl befindet sich der Übergang zur
Walkmühlenstraße (Foto Marco Klasing)
Der Blick in Westrichtung über den Bahnhof. Das Gleis ganz
links führt nach Altenessen Rheinisch. (Foto Marco
Klasing)
Stellwerk Vl am Ostende des Bahnhofs. (Foto: Klaus
Hof)
Westliches
Ende des Bahnhofs an der Hafenstraße mit Blick
nach
Osten. (Foto: Klaus Hof)
Das kleine, orangefarbene Gebäude hinten rechts ist das
Stellwerk Wt Bj.
1945.
Gleisplan Bf. Vogelheim
von 1988
Hier
noch ein paar
interessante Links zu dem Thema:
Fotos Essen Vogelheim 70er+80er Jahre (12
Bilder)
Essen-Vogelheim 80er Jahre(3 Bilder und ein
Gleisplan), DSO: Baumi 5.5.11
Am
Stellwerk Essen Vogelheim (Herbst 1992/ 4 Bilder) DSO: Thomas 17.04.06
Betriebsstellenarchiv
Essen (André Joost)